Das Cookie ist tot, lang lebe das Cookie
So oder so ähnlich lässt sich Googles überraschende Entscheidung zusammenfassen, die Third-Party-Cookies in Chrome doch nicht abzuschaffen. Für viele, uns eingeschlossen, kam diese Kehrtwende unerwartet, insbesondere nachdem Google bereits Anfang des Jahres begonnen hatte, Cookies für einen Prozent der Nutzer zu blockieren, und kürzlich eine Beta-Version des First Party Modes veröffentlichte.
Warum sollten Third-Party-Cookies überhaupt abgeschaltet werden?
Die Diskussion um die Abschaffung von Third-Party-Cookies wurde durch zunehmende Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Privatsphäre von Nutzern angestoßen. Third-Party-Cookies ermöglichen es Werbetreibenden, das Verhalten von Nutzern über verschiedene Websites hinweg zu verfolgen und detaillierte Profile zu erstellen. Dies führte zu wachsender Kritik von Verbraucherschutzorganisationen und Regulierungsbehörden, die argumentierten, dass diese Praxis die Privatsphäre der Nutzer massiv verletze.
Googles Reaktion auf Datenschutzbedenken
Als Reaktion darauf kündigte Google 2020 an, die Unterstützung von Third-Party-Cookies in Chrome zu beenden und durch datenschutzfreundlichere Alternativen zu ersetzen. Dies sollte nicht nur das Vertrauen der Nutzer in den Schutz ihrer Daten stärken, sondern auch den Weg für neue, weniger invasive Technologien wie die Privacy Sandbox ebnen. Ziel war es, einen Mittelweg zwischen den Anforderungen der Werbeindustrie und den berechtigten Datenschutzbedenken der Nutzer zu finden.
Strategische Überlegungen für Marken
Auch wenn das drohende Ende der Cookies nicht mehr wie ein Damoklesschwert über uns schwebt, sollte jede Marke sich genau überlegen, ob sie nicht doch ein umfassenderes Bild ihrer Daten gewinnen möchte. Oder ob ihr die etwa 65 % der Daten, die durch Third-Party-Cookies erfasst werden, ausreichen.
Trotzdem sollten wir nicht vergessen: Safari und Firefox blockieren Third-Party-Cookies bereits seit Jahren, und Ad Blocker erschweren das Tracking zusätzlich. Dazu kommt, dass Third-Party-JavaScripts die Performance von Webseiten negativ beeinflussen, während serverseitiges Tracking bessere Möglichkeiten zur Datenkontrolle im Sinne der DSGVO bietet.
Spannend bleibt, wie Google die Zukunft von Chrome gestalten wird und welche Pläne es nach der Privacy Sandbox gibt. Wer die offiziellen Statements von Google nachlesen möchte, findet sie hier.