Tagging vs. Tracking in der Webanalyse: Unterschiede und Anwendung

Die Begriffe „Tagging“ und „Tracking“ werden in der Webanalyse oft gemeinsam verwendet und scheinen manchmal austauschbar zu sein. Tatsächlich beziehen sie sich jedoch auf verschiedene Konzepte und Technologien, die jeweils eine zentrale Rolle im Verständnis und in der Optimierung von digitalen Nutzerinteraktionen spielen. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns die Unterschiede zwischen Tagging und Tracking genauer an und wie sie in der Webanalyse genutzt werden.

Tagging: Das Setzen von Markierungen

Tagging ist der Prozess des Hinzufügens von Markierungen (Tags) zu einer Website. Diese Tags sind kleine Code-Snippets, die typischerweise in den HTML-Code einer Website eingefügt werden. Sie dienen dazu, Informationen zu sammeln, die von Tracking-Systemen genutzt werden können. Häufig werden sie von Drittanbietern bereitgestellt, wie zum Beispiel Google Analytics, Facebook Pixel oder anderen Anbietern, die für Werbung, Conversion-Tracking oder Nutzeranalysen relevant sind.

Einige gängige Anwendungsfälle von Tags sind:

  • Seitenaufrufe: Ein Tag wird hinzugefügt, um festzuhalten, wann und wie oft eine bestimmte Seite aufgerufen wird.
  • Ereignisse (Events): Tags können konfiguriert werden, um bestimmte Aktionen von Nutzern auf der Website zu erfassen, wie z. B. das Klicken auf einen Button, das Abspielen eines Videos oder das Abschicken eines Formulars.
  • Conversion Tracking: Tags werden verwendet, um Conversions, wie abgeschlossene Käufe oder Anmeldungen, zu erfassen.

Das Setzen von Tags ermöglicht es Marketers und Analysten, genaue Daten darüber zu sammeln, was auf einer Website passiert. Tools wie der Google Tag Manager (GTM) erleichtern die Verwaltung und Implementierung von Tags erheblich, sodass Änderungen an Tracking-Maßnahmen ohne direkten Eingriff in den Website-Code möglich sind.

Tracking: Das Erfassen und Analysieren von Daten

Tracking bezieht sich auf den eigentlichen Prozess der Datenerfassung und -analyse. Während Tags Datenpunkte auf der Website setzen, ist Tracking der Mechanismus, der diese Daten verarbeitet und auswertet, um ein tieferes Verständnis des Nutzerverhaltens zu ermöglichen.

Tracking arbeitet dabei mit den Informationen, die durch Tags gesammelt werden, und überführt diese in lesbare Berichte. Mithilfe von Tracking-Tools wie Google Analytics werden die durch Tags gesammelten Rohdaten aggregiert, analysiert und in sinnvolle Informationen umgewandelt, die Einblicke in die Performance von Websites, Nutzerverhalten und Kampagnenergebnisse bieten.

Einige Beispiele für Tracking sind:

  • Besucherverlauf: Tracking zeichnet die Bewegungen eines Besuchers durch die Website auf, einschließlich der besuchten Seiten, Verweildauer und Interaktionen.
  • Ursprungsquellen (Referrer): Es wird verfolgt, wie ein Nutzer auf die Website gelangt ist, z. B. durch eine organische Google-Suche, eine Werbeanzeige oder einen Social-Media-Link.
  • Nutzerpfade: Tracking zeigt, welche Wege Nutzer innerhalb der Website nehmen, welche Seiten zuerst besucht und in welcher Reihenfolge weitere Seiten aufgerufen werden.

Tagging und Tracking in der Webanalyse: Wie sie zusammenarbeiten

Tagging und Tracking sind untrennbar miteinander verbunden, da Tagging die Grundlage für das Tracking bildet. Ohne Tags gibt es keine Datenpunkte, die das Tracking erfassen könnte. Die Tags liefern die Informationen, während das Tracking diese Informationen interpretiert, um den Nutzerfluss und die Effektivität der Website zu verstehen.

In der Praxis wird Tagging oft als der technische Schritt gesehen, der notwendig ist, um die Grundlagen für die spätere Datenerfassung zu schaffen. Sobald die Tags gesetzt sind, kann das Tracking beginnen, die Interaktionen zu dokumentieren und Muster im Verhalten der Nutzer zu erkennen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein E-Commerce-Unternehmen möchte wissen, welche Kampagnen am effektivsten sind, um neue Kunden zu gewinnen. Es fügt auf seiner Website Conversion-Tags hinzu, die erfassen, wann ein Kauf abgeschlossen wird. Mithilfe von Tracking-Systemen werden diese Conversions den jeweiligen Kampagnen zugeordnet, wodurch das Unternehmen analysieren kann, welche Marketingmaßnahmen den größten Beitrag zum Umsatz leisten.

Fazit: Unterschiedliche Rollen, gemeinsames Ziel

Tagging und Tracking sind zwei wesentliche Bausteine der modernen Webanalyse. Während Tagging dafür sorgt, dass wichtige Datenpunkte auf der Website festgehalten werden, sorgt Tracking dafür, dass diese Daten sinnvoll gesammelt, interpretiert und analysiert werden können. Beide Prozesse arbeiten Hand in Hand, um Unternehmen dabei zu helfen, das Verhalten ihrer Nutzer zu verstehen, die Effektivität von Kampagnen zu verbessern und insgesamt bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen.

Die Fähigkeit, sowohl Tags korrekt zu setzen als auch das Tracking effizient durchzuführen, ist entscheidend für eine erfolgreiche Webanalyse. Unternehmen sollten darauf achten, dass ihre Tags sorgfältig implementiert sind und ihre Tracking-Systeme auf die wichtigen KPIs ausgerichtet sind, um das volle Potenzial aus ihren Online-Marketing-Aktivitäten zu schöpfen.

Schon gewusst? Wir machen sowohl Tagging als auch Tracking!

Bild-Quelle: Das Bild wurde mit gängigen KI-Tools generiert.

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