Facebook-KPIs stimmen nicht mit GA4-KPIs überein

In der Welt des digitalen Marketings ist es oft herausfordernd, die Zahlen aus verschiedenen Plattformen wie Google Analytics 4 (GA4) und Facebook Ads zu vergleichen. Beide Tools messen ähnliche Daten (z. B. Klicks, Conversions, Impressions), aber die Art und Weise, wie sie diese Zahlen erfassen und berechnen, unterscheidet sich teils erheblich. Hier sind die wichtigsten Unterschiede und Gründe, warum GA4 und Facebook Ads oft verschiedene Ergebnisse zeigen:

1. Tracking-Methode

  • GA4 verwendet JavaScript auf der Website, um Nutzerinteraktionen zu verfolgen. Dies funktioniert nur, wenn der Nutzer Cookies akzeptiert hat und JavaScript aktiviert ist. GA4 erfasst also hauptsächlich die Aktionen, die tatsächlich auf der Website stattfinden.
  • Facebook Ads hingegen nutzt ein pixel-basiertes Tracking und sammelt Daten sowohl auf der Plattform als auch auf verlinkten Websites, oft auch basierend auf attributierten Klicks und View-Through-Conversions. Facebook registriert also Interaktionen und Conversions, die durch Ads beeinflusst, aber nicht zwingend direkt auf der Zielseite erfolgen.

2. Attributionsmodell

  • GA4 verwendet standardmäßig das datengesteuerte Attributionsmodell, bei dem Conversions basierend auf dem gesamten Nutzerverlauf verschiedenen Quellen zugeordnet werden. Alternativ kann man in GA4 aber auch andere Modelle auswählen, z. B. lineare oder letzte Interaktion.
  • Facebook Ads nutzt hingegen meist eine Kombination aus Last-Click- und View-Through-Attribution. Das bedeutet, dass Conversions auch dann gezählt werden, wenn der Nutzer die Anzeige nur gesehen, aber nicht darauf geklickt hat. Außerdem bietet Facebook eine flexible Auswahl von Attributionsfenstern (z. B. 7 Tage nach Klick, 1 Tag nach View), was die Messung zusätzlich beeinflusst.

3. Attributionsfenster

  • GA4 verwendet standardmäßig ein 30-Tage-Attributionsfenster, was bedeutet, dass Conversions den letzten 30 Tagen an Interaktionen zugerechnet werden können.
  • Facebook Ads hat verschiedene Attributionsfenster, die angepasst werden können, z. B. 1, 7 oder 28 Tage nach dem Klick oder View. Unterschiedliche Attributionsfenster führen zu Diskrepanzen, da GA4 längere Zeiträume abdeckt und Facebook häufig kürzere Zeitfenster verwendet.

4. Umgang mit Adblockern und Datenschutz

  • GA4 kann durch Adblocker und Tracking-Preventions in Browsern (z. B. Safari, Firefox) blockiert werden. Auch wenn Google durch die Integration von Server-Side-Tracking einige dieser Blockaden umgehen kann, ist das Tracking dennoch nicht immer vollständig.
  • Facebook wird von vielen Adblockern ebenfalls blockiert, aber durch die Integration von Facebook-Logins und Daten aus der eigenen Plattform hat Facebook Zugang zu weiteren Nutzerinteraktionen. Zudem ist Facebook meist auch auf Mobilgeräten installierter und nutzt eigene Datenbanken, wodurch es in einigen Fällen weniger von Adblockern betroffen ist.

5. Datenverarbeitung und -modellierung

  • GA4 führt eine Menge Datenmodellierung durch, um fehlende Daten zu ergänzen, wenn beispielsweise Nutzer die Cookies abgelehnt haben oder in bestimmten Regionen datenschutzrechtliche Einschränkungen bestehen.
  • Facebook Ads arbeitet ebenfalls mit Datenmodellierungen, um Lücken zu schließen und Conversion-Zahlen zu schätzen, insbesondere bei Nutzern, die durch eingeschränkte oder blockierte Cookies nicht vollständig verfolgt werden können.

6. Unterschiedliche Definitionen von Metriken

  • Ein Klick auf eine Anzeige in Facebook wird möglicherweise anders gezählt als ein Klick auf der Webseite, den GA4 registriert. Facebook zählt jeden Klick auf das Anzeigenmaterial, während GA4 eher nur Interaktionen auf der Website misst.
  • Ebenso kann eine Conversion auf Facebook eine Kaufabsicht oder eine andere Interaktion sein, die durch die Anzeige beeinflusst wurde, auch wenn sie nicht auf der Website stattfindet. GA4-Conversions beziehen sich eher auf spezifische Aktionen auf der Webseite, wie Käufe oder Formulareinsendungen.

7. Plattformübergreifende Messung

  • GA4 versucht, plattformübergreifende Daten (Web und App) zu vereinen, um eine vollständige Nutzersicht zu bieten, aber die Verknüpfung zwischen mobilen Apps und der Webversion kann komplex sein.
  • Facebook Ads hat durch sein starkes Ökosystem (inkl. Instagram) oft eine bessere Einsicht in Nutzerbewegungen auf seinen Plattformen und Apps. Auch wenn Facebook Daten von Drittanbieter-Apps sammelt, sind die Metriken oft nur auf ihre eigenen Plattformen bezogen.

Zusammenfassung

Die Zahlen in GA4 und Facebook Ads sind selten identisch, weil beide Plattformen unterschiedliche Schwerpunkte setzen und andere Tracking-Methoden und -Modelle anwenden. Es ist wichtig, die Ergebnisse der beiden Plattformen nicht direkt zu vergleichen, sondern sie jeweils innerhalb ihrer eigenen Ökosysteme zu betrachten. Um eine bessere Übersicht zu haben, ist es sinnvoll, verschiedene Attributionsmodelle und -fenster auszutesten und die beiden Tools ergänzend zu nutzen, anstatt identische Zahlen zu erwarten.

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Bild-Quelle: Das Bild wurde mit gängigen KI-Tools generiert.

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